Jede Art und jede Sorte hat ihre eigene optimale Zeitspanne zum Vorziehen. Starten Sie mit Paprika und arbeiten sich vor bis zu den Gurken. Im Anschluss nennen wir Ihnen zusätzlich einige allgemeine Regeln und den verbreitetsten Fehler beim Vorziehen.
Tipp: In unserem Ratgeber „Tomaten säen: So gelingt die Aussaat“ haben wir Ihnen viele weitere nützliche Tipps zum Vorziehen von Tomaten zusammengestellt.
Grundsätzlich gilt: Je wärmer und heller der Ort zum Vorziehen ist und je früher die jeweilige Sorte reift, desto eher können Sie mit der Anzucht beginnen.
Ein weitverbreiteter Fehler beim Tomaten-Vorziehen ist es – genauso wie bei Gurken und Paprika –, zu früh mit der Anzucht zu beginnen. Denn bei ungünstigen Lichtverhältnissen „suchen“ die Pflänzchen geradezu nach Licht und entwickeln lange, dünne, schwache Keimlinge. Durch dieses sogenannte Vergeilen werden sie auch leichter krank. Also lieber etwas länger zuwarten als übereilt vorziehen!
Für das Vorziehen von Gurken, Paprika und Tomaten muss man nicht unbedingt spezielle Behälter wie abbaubare Anzuchttöpfe, Kunststoffschalen („Zimmergewächshäuser“), Quelltabletten oder Multitopfplatten im Baumarkt oder im Gartencenter kaufen. Auch ein einfacher Eierkarton erfüllt seinen Zweck. Der Deckel vom Eierkarton kann als zusätzlicher Boden verwendet werden. Egal, für welche Anzucht-Behälter Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann und dass es nicht zu Staunässe kommt. Und gleich noch ein typischer Fehler beim Vorziehen jeglicher Pflanzen: Verwenden Sie keine gebrauchte Erde, weder im Eierkarton noch im High-Tech-Zimmergewächshaus, denn sie enthält oftmals Krankheitserreger. Mit spezieller Anzuchterde machen Sie nichts falsch.
Tipp: Welche Erde sich für das Vorziehen und Kultivieren der nährstoffhungrigen Tomaten am besten eignet, erklären wir in unserem Ratgeber „Erde für Tomaten“. Die gleichen Tipps gelten für das Vorziehen von Gurken. Nur Paprika bevorzugt einen leichteren Boden.
Beim Vorziehen von Paprika, Gurken und Tomaten gibt es nicht „den einen entscheidenden Faktor“. Vielmehr ist die richtige Kombination aus Lichtmenge, Temperatur und Feuchtigkeit entscheidend. Das Vorziehen auf der Fensterbank in der Wohnung ist also eine ganz andere Sache als die Anzucht im hellen, beheizten Gewächshaus. Übrigens sind alle drei Pflanzen Dunkelkeimer, die Samen sollten also zum Keimen mit Erde bedeckt werden. Ansonsten heißt das Motto: Je mehr Helligkeit, desto besser und kräftiger das Wachstum! Was die Temperatur zum Vorziehen angeht, richten Sie sich nach den folgenden Faustregeln bzw. achten auf die sortenspezifischen Angaben auf den Samenpackungen:
Nach dem Aufgehen gehen Sie mit der Temperatur jeweils ein wenig herunter, damit die Pflanzen schön kräftig und kompakt wachsen.
Tipp: Mit Pflanzenlampen und Heizmatten können Sie die Temperatur und die Lichtbedingungen für Ihre junges Trio aus Paprika, Gurken und Tomaten deutlich verbessern. Wichtige Infos zu diesem Thema finden Sie in unserem Ratgeber „Pflanzenlampe oder Heizmatte – die richtige Wahl für Jungpflanzen“ sowie im Video „Vergleich Pflanzenlampe und Heizmatte bei Jungpflanzen“.
Nach dem erfolgreichen Start stellen sich zwei wichtige Fragen: Wie lange dauert es in der Regel, bis Tomaten, Paprika und Gurken nach dem Vorziehen bereit für die Auspflanzung sind? Und welche Anzeichen deuten darauf hin, dass die vorgezogenen Pflanzen bereit sind, ins Freie umgesetzt zu werden? Für Tomaten, Gurken und Paprika ist Ende Mai bis Anfang Juni der richtige Zeitpunkt, um nach dem Vorziehen ans Umziehen ins Beet zu denken. Achten Sie darauf, dass die Temperatur der Gartenerde zuverlässig auch in der Nacht über 15° C liegen muss, damit die Pflanzen gut weiterwachsen – Paprika braucht es noch etwas wärmer und ist im Gewächshaus am besten aufgehoben. Sie müssen also nicht eine bestimmte Zeitspanne warten, bis die Pflanzen ausgepflanzt werden können, sondern es muss draußen schlicht warm genug sein: Die Eisheiligen und in kühleren Regionen auch die Schafskälte sollten verstrichen sein. Es gibt auch keine bestimmten Anzeichen dafür, dass die Pflanzen jetzt bereit fürs Auspflanzen sind – das Auspflanzen nach dem Vorziehen, ggf. Pikieren und Umtopfen ist am erfolgreichsten, wenn Sie es geschafft haben, kräftige, gesunde, gut abgehärtete Jungpflanzen vorzuziehen.
Tipp: Viele Gewächshäuser von Hoklartherm – z.B. die beliebten Modelle Arcus und Bio-Varis – verfügen über eine sogenannte Pferdestalltür, bei der der obere Teil der Tür geöffnet werden kann. Ebenso praktisch beim Anbau von Tomaten, Paprika und Gurken sind zusätzliche Fenster in der Rückseite des Gewächshauses, die in den durchdachten Hoklartherm-Gewächshäusern ebenfalls oft standardmäßig vorhanden sind. Beide Features ermöglichen es, Gurken, Tomaten, Paprika und andere Pflanzen nach dem Vorziehen nach und nach abzuhärten, bevor sie ins Freiland ausgepflanzt werden.
Gurken, Paprika und Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsepflanzen überhaupt, nicht nur bei Hobbygärtnern. Nur zu verständlich, wenn man da möglichst früh mit der Anzucht beginnen möchte. Doch wenn man nicht die perfekten Bedingungen zum Vorziehen des Trios hat, ist es meist besser, sich ein wenig Zeit zu lassen. So kann man wirklich kräftige und gesunde Jungpflanzen heranziehen, die das spätere Umtopfen und Auspflanzen gut verkraften werden. Ob ins Freiland oder ins Gewächshaus, liegt dann ganz bei Ihnen – und den von Ihnen ausgewählten Sorten. Wir wünschen erfolgreiches Vorziehen und Kultivieren!