Beginnen wir gleich mit dem ersten Vorteil: Mischkultur nutzt dem Gartenboden. Denn die verschiedenen Pflanzen, richtig kombiniert, bedecken und beschatten die Erde. Ihre Blätter schützen sie vor pladderndem Regen oder allzu üppigen Gießwassergaben, so dass sie nicht weggeschwemmt werden kann oder verhärtet. Gleichzeitig lockern die unterschiedlichen Pflanzenwurzeln die Erde auf.
Wenn Sie zwischen den Gemüse-, Kräuter- und Blumenreihen „Zwischenreihen“ mit Kompost und Gründüngung anlegen, sorgen Sie für eine zusätzliche Belebung des Bodens. Nützliche Kleinstlebewesen und Mikroorganismen fühlen sich wohl, alle Pflanzen werden großzügig mit Nährstoffen versorgt. Auf diese Weise können Sie oft sogar aufs Umgraben verzichten.
Ein weiterer Vorteil: Schädlinge haben ein schwereres Spiel, weil die Düfte im gemischten Beet ständig wechseln – so werden Kohlschaben & Co. nicht so intensiv in Ihre Beete gelockt. Außerdem können Sie in gemischten Beeten z.B. Arten pflanzen, die Blattläuse anziehen, so dass die kleinen Sauger von gefährdeten Nachbarpflanzen weggelockt werden.
Tipp: Mischkultur ist nicht nur gut für den Garten, spart Chemie und fördert die Pflanzen. Die positiven Effekte bedeuten auch deutlich weniger Arbeit für Sie!
Pflanzen beeinflussen sich gegenseitig auf vielfältige Art. Auf dem Wissen, welche Art sich mit welcher anderen Art besonders gut verträgt, beruht die Mischkultur. Gründe für die gegenseitige Stärkung sind u.a. Düfte, Wurzelsäfte, die Eigenschaft, Stickstoff anzureichern oder auch mit den Blättern Schatten zu spenden. Spinat, Erbsen, Tomaten, Borretsch und Zwiebeln beispielsweise können mit ihren Saponinen (sekundären Pflanzenstoffen) Nachbarpflanzen positiv anregen. Saponine dienen aber auch als Verteidigung gegenüber Insektenfraß und Pilzbefall. Es ist leicht vorstellbar, dass man mit dem richtigen Mischkultur-Mix viel Chemie im Garten einsparen kann.
Und warum vertragen sich manche Pflanzen nicht? Wurzeln und Früchte einiger Pflanzen können Säuren oder auch Gase absondern, die andere Pflanzen schädigen oder verhindern, dass deren Samen keimen können. Andere Pflanzen wiederum locken aktiv bestimmte Bodenpilze an, die zwar für ihr eigenes Wachstum günstig sind. Pflanzen, die die gleichen Pilze nicht vertragen, können dann in der Nähe aber nicht gedeihen.
Wie eine Pflanze das Wachstum einer anderen Pflanze verändern kann, wurde systematisch erstmals 1908 berichtet. Rund zwei Generationen später entwickelte Gertrud Franck ab den 1940er-Jahren ein eigenes, höchst erfolgreiches Mischkultur-System. Dabei ging es ihr zunächst vor allem um effektiven Kräfteeinsatz, weniger um „Bio-Anbau“ nach unserem heutigen Verständnis. Francks System war so erfolgreich, dass ihr 1980 erschienenes Buch „Gesunder Garten durch Mischkultur“ vor einigen Jahren neu und ergänzt herausgegeben wurde (oekom Verlag). Ein echter Lesetipp für alle Hobbygärtner!
Einige Tipps zur Mischkultur, die wir von Hoklartherm als Gewächshaushersteller mit über 40 Jahren Gartenbau-Erfahrung als besonders praktisch und interessant einschätzen, möchten wir Ihnen hier mitgeben. Weitere Tipps und konkrete Angaben, welche Gemüse, Kräuter und Blumen sich mit welchen anderen gut vertragen, finden Sie Mischkultur im Gemüsegarten.
Als überzeugte Gewächshaus-Spezialisten sind wir von Hoklartherm auch echte Dill-Fans. In vielerlei Mischkultur stärkt dieser Doldenblütler die Pflanzen in seiner Umgebung; besonders Gurken profitieren. Dill vertreibt aber auch Wurzelschädlinge von Möhren und Zwiebeln. Oberirdisch wirkt er gegen Möhrenfliegen, Kohlweißlinge und Blattläuse. Gleichzeitig fördert er die Keimfähigkeit anderer Pflanzensamen wie Salat oder Rote Bete. Möhren sollen ein süßeres Aroma entwickeln, wenn sie neben Dill stehen. Ganz abgesehen davon, dass Dill selbst eine äußerst schmackhafte Gewürzpflanze ist …
Sie sehen: Ein gesunder Garten ohne Chemie ist mit Mischkultur keine Hexerei. Und das funktioniert auch im Gewächshaus – schauen Sie doch einmal bei uns vorbei!