Grundsätzlich sind Igel Wildtiere, die man wie alle anderen Wildtiere prinzipiell nicht füttern sollte (NABU: Füttern – Nein Danke!). Auch im Garten finden Igel ihr Futter durchaus selbst, das gilt ganz besonders für den Sommer und für naturnahe Gärten.
Eine gezielte, tiergerechte Zufütterung kann für Igel in ganz bestimmten Ausnahmefällen sinnvoll sein. Igel füttern darf man in folgende Situationen:
Tipp: Sie können Igel wiegen, indem Sie sie mit Handschuhen hochheben, auf den Rücken drehen und dann auf eine Waage legen.
Gesunde Igel „füttern“ Sie richtig, indem Sie das natürliche Nahrungsangebot in Ihrem Garten fördern: Die Igel suchen sich dann selbst Insekten, Raupen etc. Vor allem im Frühjahr und Sommer sollte man Igel nicht darüber hinaus füttern. Das gilt übrigens auch für junge Igel und Baby-Igel.
In den Ausnahmefällen, in denen Sie füttern sollten, füttern Sie richtig mit gutem Katzennassfutter mit mindestens 60% Fleischanteil. Zur Not ist auch Trockenfutter für Katzen geeignet. Die Sorte sollte immer mal gewechselt und mit etwas Ergänzungsfutter angereichert werden. Bitte nichts Rohes! Richtig sind z.B. gegartes Rinderhack, gegartes und kleingeschnittenes Geflügelfleisch oder Ei – jedoch nicht als rohes Ei, sondern als ungewürztes Rührei.
Futtermengen-Tipp: Junge Igel mit einem Gewicht von 500 Gramm, die nach oben genannten Kriterien eine Zufütterung bekommen sollten, benötigen ca. 150 Gramm Futter am Tag. Einen abgemagerten erwachsenen Igel, der ca. 800 bis 1000 Gramm wiegt, füttern Sie mit 170 bis 200 Gramm pro Tag.
Auch wenn es häufiger empfohlen wird: Pflanzliches Futter können Igel nicht gut verdauen. (Ans Fallobst gehen sie vor allem wegen der Insekten dort.) Genauso wenig geeignet zum Füttern von Igeln ist Milch, weil sie Laktose enthält, die Igel ebenfalls schlecht verdauen. Nur ganz kleine Baby-Igel ohne Mutter können kurzzeitig über eine Pipette mit Ersatz-Milch für Hundewelpen gefüttert werden, sollten aber baldmöglichst festes Futter bekommen.
Lustiger Erfolgsbeweis: Wenn Sie im Sommer nachts lautes Schmatzen und Prusten durchs offene Schlafzimmerfenster hören, ist das wahrscheinlich nicht der hungrige Nachbar nach seiner Kneipentour. Es ist ein lustiger Beweis, dass Ihnen das Igel-Experiment gelungen ist und die neuen stacheligen Mitbewohner sich gerade in Ihrem Garten den Bauch vollschlagen. Am liebsten mit dem natürlich vorhandenen Nahrungsangebot!
Hilfe für Baby-Igel, junge oder kranke Igel gesucht?
Sie haben im Sommer einen kranken jungen Igel im Garten gefunden oder haben eine andere Frage zur Pflege oder zum Füttern von Igeln? Dann wenden Sie sich am besten an eine Igel-Pflegestelle in Ihrer Nähe. Eine bundesweite Karte mit Ansprechpartner*innen finden Sie hier: Verein Pro-Igel