Gewächshaus desinfizieren: So gehen Sie am besten vor
Hoklartherm-RedaktionGewächshaus reinigen: warum eigentlich?
Um im Gewächshaus hervorragend zu gedeihen, benötigen Ihre Pflanzen neben der richtigen Luftfeuchtigkeit und neben ausreichend Nährstoffen und Wasser auch viel Licht. Genau darum bestehen Gewächshäuser hauptsächlich aus Glas oder aus transparentem Kunststoff. Doch auch bei ganz normaler Nutzung verschmutzt die Verglasung im Laufe der Zeit. Damit für Ihre Pflanzen also alles schön hell und licht bleibt, müssen Sie das Glas Ihres Gewächshauses regelmäßig säubern. Dabei wird zugleich unerwünschten Mitbewohnern wie Pilzsporen & Co. das Leben schwer gemacht.
Tipp: Die beste Zeit, um das Gewächshaus zu säubern, ist entweder der späte Herbst, nachdem die Ernte abgeschlossen ist, oder das zeitige Frühjahr, bevor die ersten neuen Pflanzen einziehen. Gönnen Sie Ihrem Gewächshaus mindestens einmal im Jahr eine Grundreinigung – ob mit oder ohne Desinfektion, kommt auf die Umstände an.
Hochwertige Gewächshäuser lassen sich leichter reinigen
Für die Außenreinigung eines Glas-Gewächshauses empfiehlt sich die Nutzung eines Schlauchs mit einem starken Wasserstrahl. Ein Hochdruckreiniger hingegen, arbeitet mit zu viel Druck und würde die Gummidichtungen der Verglasung anheben und eventuell aufreiben. Sprühen Sie Gewächshäuser daher nur mit dem jeweils gewählten Reinigungs- oder Desinfektionsmittel ein, lassen Sie es ca. 30 Minuten (bzw. nach Herstellerangaben) einwirken und spülen Sie alles mit einem Schlauch ab.
Wichtig: Noch vorsichtiger müssen Sie generell mit Gewächshäusern umgehen, deren Verglasung aus Hohlkammerplatten besteht, denn Kunststoff ist empfindlicher gegenüber Kratzern.
Tipp: Die Gewächshäuser von Hoklartherm, die auf Hohlkammerplatten als Verglasung setzen, sind allesamt so konstruiert, dass Sie weder mit schlecht ablaufendem Kondenswasser noch mit undichten Stellen zu kämpfen haben. Denn hinter unseren ausgeklügelten Konstruktionen steht jahrzehntelange Gewächshaus-Erfahrung. Ob „Arcus“ mit den cleveren rundbogigen Seitenöffnungen oder „Riga“ mit seiner berühmten Hoklartherm-Zwiebelkonstruktion – die stabilen Konstruktionsweisen erlauben immer eine problemlose Wartung und auch Desinfektion.
Gewächshaus innen säubern und desinfizieren – 4 Grundregeln
Natürlich sollte Ihr Gewächshaus nicht nur von außen, sondern sorgfältig gerade auch von innen gereinigt werden. Dabei gibt es ein paar wichtige Grundregeln.
Regel 1: „Erst mal alles raus!“
Dazu müssen alle Pflanzen und beweglichen Teile wie Werkzeuge, Töpfe usw. ausgeräumt werden. Die einjährigen Pflanzen sind zum Zeitpunkt der Desinfektion ohnehin bereits abgeerntet und entfernt. Wenn Sie mehrjährige Pflanzen im Gewächshaus kultivieren, sollten auch diese für das Säubern ausgelagert werden.
Regel 2: „Nur Gesundes und Sauberes wird wieder eingeräumt.“
Damit sie nicht erneut Krankheiten einbringen, kommen kranke Pflanzen in Quarantäne, bevor sie nach dem Desinfizieren des Gewächshauses wieder an ihren gewohnten Platz gebracht werden. Genauso selbstverständlich werden alle Gegenstände gereinigt, die später wieder ins Gewächshaus eingeräumt werden. Denn auch über sie können Schädlinge und Krankheiten wieder Einzug ins Gewächshaus nehmen.
Regel 3: „Von oben nach unten, von trocken zu feucht, von undurchsichtig zu durchsichtig.“
Für Glas-Gewächshäuser gilt: Säubern Sie zunächst trocken mit einem weichen Besen oder einer weichen Bürste alles von grobem Schmutz, Spinnweben und Staub, immer schön von oben nach unten. Dann rückt die Alu-Konstruktion in den Mittelpunkt. Wischen Sie sie z.B. mit einem feuchten Lappen ab. Die Alu-Teile werden stets vor der Verglasung gereinigt, damit letztere nicht nachträglich wieder Putz-Schlieren abbekommt.
Ist Ihr Gewächshaus mit Kunststoff verglast, gehen Sie wie oben beschrieben vor: einfach nur sprühen, einwirken lassen und abwaschen.
Regel 4: „Gewächshaus desinfizieren nur mit umweltfreundlichen Mitteln.“
Zitronensäure können Sie das Gewächshaus nach der Grundreinigung zusätzlich desinfizieren. Das ist notwendig, wenn sich Krankheiten wie Mehltau oder Kraut- und Braunfäule eingeschlichen haben. Denken Sie daran, bei Befall auch alles Werkzeug und andere Gegenstände mit zu desinfizieren! Die gründlichste Gewächshaus-Desinfektion nützt nichts, wenn Sie danach Töpfe, Gießkannen oder Werkzeug mit Pilzsporen & Co. wieder hineinstellen.
Tipp: Doppelstegplatten dürfen nicht mit starken Laugen, Aceton, Benzol oder Alkohol gereinigt werden, das würde sie angreifen. Viele setzen hier auf mit Wasser verdünnte Essigessenz oder Zitronensäure. Wir empfehlen aber immer eine möglichst schonende Reinigung mit brauner Seife und Wasser. Im Folgenden finden Sie aber auch für andere Methoden die nötigen Infos.
Gewächshaus desinfizieren mit Schwefel
Heutzutage schwefelt man Gewächshäuser zur Desinfektion nicht mehr aus. Die Gefahren für die Gesundheit sind zu groß. Die Schädlingsbekämpfung mit Schwefel ist in Deutschland daher nicht mehr zugelassen. Also: Finger weg von Schwefel zum Desinfizieren von Gewächshäusern.
Gewächshaus-Boden desinfizieren – oder nicht?
Die Erde des Gewächshauses brauchen Sie nicht im eigentlichen Sinne zu desinfizieren. Stattdessen sollte man andere Maßnahmen ergreifen, wenn sich Pilzkrankheiten wie Braunfäule oder Mehltau im Boden breitgemacht haben. Geeignet ist zum Beispiel ein Austausch der Erde (insbesondere bei Kübelpflanzen), die Behandlung des Bodens mit Pflanzenjauche oder auch mit Kalkstickstoff – dies aber unbedingt mindestens zwei Wochen vor Neuanpflanzungen!
Gewächshaus desinfizieren mit Essig, Zitronensäure und Wasserstoffperoxid
Und wie desinfiziere ich jetzt ein Gewächshaus? Wie werden die Desinfektionslösungen angemischt? Wir geben Ihnen hier die genauen Anleitungen, Mischungsverhältnisse und Sicherheits-Tipps, damit auch alles perfekt funktioniert. Bitte beachten Sie dabei, dass alle Mittel, auch verdünnt, Oberflächen und Materialien angreifen können. Aus Erfahrung setzen wir in unserem Ausstellungsgarten daher immer auf Wasser und braune Seife zur Reinigung. Hiermit gehen Sie allen Risiken aus dem Weg.
Gewächshaus desinfizieren mit Seifenlauge:
Unsere klare Empfehlung. Alle Profile und auch die Verglasung wird dabei gründlich mit einer Mischung aus Wasser und brauner Seife abgewischt. Diese Arbeitsweise ist besonders verträglich für Gewächshaus und Pflanzen.
Gewächshaus desinfizieren mit Essig:
Am besten eignet sich dazu handelsübliche Essigessenz, die Sie im Supermarkt und in der Drogerie kaufen können. Mischen Sie Essigessenz und Wasser in einem Verhältnis von 1:3 – und fertig ist die Desinfektionslösung für Ihr Gewächshaus.
Gewächshaus desinfizieren mit Zitronensäure:
Lösen Sie 40 g Zitronensäurepulver aus der Drogerie oder dem Supermarkt in 1 Liter lauwarmem (!) Wasser auf.
Gewächshaus desinfizieren mit Wasserstoffperoxid:
Sie können Wasserstoffperoxid (H2O2) in Konzentrationen bis zu 12% in der Apotheke und in Drogerien kaufen. Zum Säubern und Desinfizieren (nicht nur des Gewächshauses) sind 3%ige Wassertoffperoxid-Lösungen aber völlig ausreichend und am besten geeignet.
Tipp: Tragen Sie beim Anfertigen der Lösungen sowie beim Desinfizieren des Gewächshauses Säureschutzhandschuhe und je nach Aggressivität des gewählten Desinfektionsmittels auch Mund- und Augenschutz. Auch wenn manche Hersteller mit dem Hinweis „vollkommen ungiftig“ werben, können die Mittel doch die Haut angreifen. Und denken Sie daran: „Höher konzentriert“ heißt nicht unbedingt „wirksamer“, sondern im Zweifelsfall vor allem „ätzender“!
Immer schön nachspülen: Zum guten Abschluss der Gewächshaus-Desinfektion spülen Sie die behandelten Flächen noch einmal gründlich mit Wasser nach – und dem gesunden Pflanzenwachstum in der folgenden Saison steht nichts mehr im Wege!
Hinweis: Auf Nachfrage empfehlen wir von Hoklartherm immer die Arbeitsweise mit Wasser und brauner Seife. Hiermit schonen Sie sich selbst und Ihr Gewächshaus.
Fazit
Ihr Gewächshaus müssen Sie nur desinfizieren, wenn sich bestimmte Krankheitserreger darin breitgemacht haben. Ansonsten genügt eine gründliche Reinigung ein- bis zweimal im Jahr. Wenn eine Desinfektion nötig ist, dann verwenden Sie natürliche Mittel und achten Sie auf die richtige Verdünnung. Statt den Boden zu desinfizieren, setzen Sie hier besser auf andere Maßnahmen.
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