Gemüse braucht seine Zeit zum Wachsen und Reifen. Darum ist es wichtig, rechtzeitig mit der Aussaat zu beginnen. Wer dabei allerdings zu früh loslegt, dem kann es passieren, dass seine kleinen Nachwuchs-Delikatessen einer späten Frostnacht zum Opfer fallen oder dass es ihnen insgesamt zu kalt ist, um richtig zu gedeihen. Andererseits gibt es einige wenige Kaltkeimer unter den Gemüsen (z.B. Spinat, Bärlauch und Kerbelrübe), die für die Keimung niedrige Temperaturen von 1–5 °C benötigen. Sie sind die Lösung für alle Gartenliebhaber, die sich im Herbst oder sogar im Winter fragen: „Welches Gemüse kann man jetzt noch aussäen?“ Denn ja, es gibt so einige Möglichkeiten!
Aussaatkalender sind klassischerweise nach Monaten aufgebaut. Da die Klimabedingungen von Region zu Region aber unterschiedlich sind, muss immer die konkrete Situation bei der Entscheidung berücksichtigt werden, wann man welches Gemüse aussäen will. Für die Aussaat im Gewächshaus haben wir Ihnen einen gesonderten Gewächshaus-Aussaatkalender zusammengestellt. Direkt im Freiland kann man sich an der folgenden Jahresplanung orientieren.
Schon im Februar, März und April können Sie Gemüse im Haus aussäen und vorziehen, das eigentlich später „dran“ ist. Der richtige Zeitpunkt ist jeweils ca. 6 Wochen vor dem Aussäen im Freien.
Bei wärmeliebenden Pflanzen wie Paprika geht man noch etwas anders vor: Paprika aussäen und die Pflanzkästen bis zur Keimung bei 18–21 °C aufstellen, nach der Keimung Erde feucht halten und Pflanzen bei 16–18 °C halten. Nach der Bildung von Blättern Paprika pikieren und in größere Töpfe umsetzen, wenn die Pflanzen ca. 8–10 cm groß sind.
Gemüsepflanzen, die im Gewächshaus oder im Haus vorgezogen werden, sollten pikiert werden. Sobald sich dann die ersten echten Blattpaare zeigen (nicht zu verwechseln mit den Keimblättern), ist es an der Zeit zum Pikieren. Dabei werden die Pflänzchen aus ihrer Anzucht-WG herausgenommen und in einzelne kleine Pflanzbehälter oder eine Multitopfplatte umgesetzt. Als Hilfsmittel verwenden Sie klassischerweise einen sogenannten Pikierstab – einen knapp 20 cm langen Stab aus Holz, Metall oder Kunststoff.
Tipp: Auch bestimmte Gemüsepflanzen, die Sie direkt ins Beet gesät haben, profitieren vom Pikieren. Dazu gehören beispielsweise Möhren, Spinat, Steckrüben und Zwiebeln. Die Technik ist identisch, nur dass im Beet selbst ein geeigneter neuer Platz (mit ausreichend Abstand!) verwendet wird.
Schritt 1: Heben Sie wenige kleine, miteinander verwurzelten Pflänzchen aus der Anzuchterde im Saatkasten, die Sie vorher leicht angefeuchtet und mit dem Pikierstab etwas aufgelockert haben. Sie können die Pflanze mit dem Stab auch sanft heraushebeln. Trennen Sie die einzelnen Sämlinge vorsichtig voneinander. Wählen Sie den kräftigsten und gesündesten aus – die anderen kommen weg. Bevor Sie zum nächsten Pflanzengrüppchen übergehen, erledigen Sie für den ersten Sämling Schritt 2 und 3, damit er nicht austrocknet.
Schritt 2: Nun nehmen Sie das dickere Ende des Pikierstabes und stechen damit ein Loch in die frische Anzuchterde im Anzuchtkasten. Setzen Sie das ausgewählte Pflänzchen so hinein, dass sein Wurzelansatz unter der Erde liegt. Wichtig ist dabei, dass die Wurzel gerade nach unten zeigt, sie darf nicht umbiegen. Ggf. kürzen Sie die Wurzeln ein wenig ein.
Schritt 3: Jetzt können Sie das Loch vorsichtig schließen, indem Sie sie mit Erde anfüllen und mit dem Pikierstab festdrücken. Vergessen Sie zum Abschluss das Wasser nicht!
Nach dem Pikieren kommen die kleinen Gemüsepflanzen genau wie vorher in Anzuchterde (außer natürlich direkt im Beet – siehe oben). Dadurch, dass Anzuchterde nicht so viele Nährstoffe enthält, bilden die Pflanzen ein besonders dichtes Wurzelwerk aus – ein großer Vorteil, wenn es später ins Freie geht!
Durch das Pikieren bekommen Ihre Pflanzen mehr Platz – das hat den Vorteil, dass sie nicht mehr um Licht, Nährstoffe und Wasser konkurrieren müssen. Gleichzeitig bewirkt das Herausnehmen und Versetzen, dass die feinen Wurzeln kräftiger wachsen. Ein echter Vorteil, der sich bei der Ernte auszahlt!
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