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Erdkeller selbst bauen – Schritt für Schritt

Fotoschlick - stock.adobe.com
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aktualisiert: 10 April 2024

Was ist ein Naturkeller?

Naturkeller ist eine andere Bezeichnung für Erdkeller. Erdkeller sind im Allgemeinen von Erde bedeckt und zumindest zum Teil in die Erde eingelassen. Oft bildet das natürliche Erdreich den Boden. Die Temperatur in einem Erdkeller liegt das ganze Jahr lang bei unter 10 °C, die Luftfeuchtigkeit der Erde feuchtet auch die Raumluft an – und das alles ganz ohne Elektrizität. Dadurch wird die Verdunstung der Flüssigkeiten aus Lagerobst und -gemüse reduziert und gleichzeitig dessen Reifeprozess verlangsamt. Die Lagerungsbedingungen für die Ernte aus Ihrem Gewächshaus sind in einem Erdkeller damit nochmals deutlich besser als im Kühlschrank oder der Speisekammer.

Liebhaber-Tipp: Erdkeller eignen sich auch hervorragend für Ihre Weinvorräte und zur Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen!

Erdkeller selber bauen: Anleitung Schritt für Schritt

  1.  Suchen Sie einen Platz im Garten, der im Schatten liegt und auch im Winter gut zu erreichen ist.
     
  2. Der Eingang sollte Richtung Norden geplant werden, damit die Sonne den Erdkeller nicht unnötig erwärmt.
     
  3. Informieren Sie sich über den Grundwasserspiegel auf Ihrem Grundstück. Der Boden des Erdkellers muss unbedingt ausreichend darüber liegen, damit Ihr Lagerraum trocken bleibt. Örtliche Wasserversorger, das jeweilige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie oder auch lokale Brunnenbauer informieren Sie über die jeweiligen Spiegel.
     
  4. Für einen ebenerdigen Erdkeller stecken Sie zunächst die Grundfläche ab und heben den Boden – je nach Grundwasserspiegel – 80–120 cm tief aus.
     
  5. Verdichten Sie den Boden mit einem Stampfer oder einer Rüttelplatte.
     
  6. Der nächste Schritt hängt von Ihrem Untergrund ab. Haben Sie einen dichten Lehmboden, setzen Sie ein Ringfundament aus sogenannten Schalsteinen. Bei anderen Untergründen bauen Sie einen Rahmen aus Schalholz, der – je nach Bodenbelastung – 20 bis 25 cm hoch sein sollte.
     
  7. Nun gießen Sie in die Verschalung ein Betonfundament und ziehen es ab, damit es schön glatt ist. Lassen Sie das Fundament mindestens 7 Tage aushärten.
     
  8. Entfernen Sie den Rahmen aus Schalholz.
     
  9. Als nächstes sind die Wände dran. Als Ziegel für Erdkeller sind Hochloch-Ziegel empfehlenswert, weil sie sehr tragfähig sind und eine hervorragende Wärmedämmfähigkeit haben. Mauern Sie zunächst 2–3 Ziegelreihen hoch auf, wobei Sie auf der Nordseite eine Türöffnung aussparen. Wasserwaage nicht vergessen!
     
  10. Sofern Sie einen Betonfundament über die gesamte Bodenfläche gewählt haben, füllen Sie dieses nun ca. 20 cm hoch mit Füllsand auf. Anschließend kommt wieder der Stampfer zum sorgfältigen Verdichten zum Einsatz.
     
  11. Es folgt ein Nagerschutz, der Ihre Gewächshaus-Ernte sicher vor hungrigen Dieben schützt. Dazu legen Sie einfach eine Schicht aus engem Maschendraht oder festem Vlies auf den Füllsand.
     
  12. Als nächstes kommt eine etwa 10 cm dicke Splittschicht, die nochmals verdichtet wird.
     
  13. Auf den so vorbereiteten Boden können Sie nun einen Belag aus Ziegeln oder Betonplatten verlegen. Auf Lehmboden können Sie, am besten Ziegel, direkt als Bodenbelag verlegen.
     
  14. Nun mauern Sie die Seitenwände mit Ziegeln so hoch auf, dass Sie bequem in Ihrem Erdkeller stehen können.
     
  15. Verlegen Sie nach Beendigung der Mauerarbeiten eine Ringdreinage, damit das Sickerwasser später vom Fundamentsockel weggeleitet wird.
     
  16. Bringen Sie in der letzten Ziegel-Reihe unter dem Dach ein Lüftungsrohr oder einen Abluftschacht/-schlauch an der Rückwand ein, um den Erdkeller gut zu belüften und so Kondenswasser und Schimmel zu verhindern.
     
  17. Für das Dach bieten sich unterschiedliche Lösungen an: z.B. eine stahlmattenbewehrte Betondecke, Elementdecken aus Beton, eine Schicht aus Stahlblechen plus Steinen oder ein gemauertes Tonnengewölbe. Eine Holzdecke ist nicht geeignet. Das Erdkeller-Dach muss rund 12 cm dick sein, damit es das Erdreich darüber sicher tragen kann.
     
  18. Der gesamte Erdkeller wird nun von innen mit Teichfolie verkleidet und je nach Klima in Ihrer Region noch mit einer Dämmung ausgestattet.
     
  19. In die ausgesparte Türöffnung setzen Sie eine Tür. Den Weg dorthin können Sie mit Stein- oder Betonstufen erleichtern und ggf. seitlich mit Stützmauern absichern.
     
  20. Zuletzt bedecken Sie Ihren Erdkeller mit einer 20–40 cm dicken Erdschicht. Eine Bepflanzung, z.B. mit Bodendeckern, wirkt sich durch Beschattung und Verdunstung zusätzlich positiv auf das Klima im Erdkeller aus.

Erdkeller in Hang bauen: Falls Sie ein Hanggrundstück oder ein hügeliges Grundstück haben, ist es für Sie noch einfacher, Ihren Erdkeller selbst zu bauen: Sie starten ebenerdig mit dem Eingang und arbeiten sich einfach in den Hang hinein vor. Perfekt geeignet ist ein Nordhang.

Hinweis: Die folgenden Schritte 10 bis 12 sind bei einem Lehmboden nicht nötig. Sie können sie einfach weglassen, denn ein toniger Lehmboden, den Sie zudem wie in Schritt 5 beschrieben verdichtet haben, bildet eine fast undurchdringliche Oberfläche. Sie hat ähnliche Eigenschaften wie ein Ziegelboden.

Erdkeller-Extratipp: Je nach Lage im Garten können Sie die erhöhte Fläche über Ihrem Erdkeller als Sitzplatz oder Spielplatz für Kinder nutzen – z.B. als Start für eine Rutsche den Erdkeller-Hang hinunter!

Erdkeller auch als Bausatz

Erdkeller-Bausätze zum Selber-Bauen bestehen aus dem Korpus selbst (meist aus glasfaserarmiertem Kunststoff, es gibt aber auch Modelle aus Ziegelsplittbeton) sowie einer dazu passenden Tür, Trennwänden und Regalen. Zum Aufbau folgen Sie genau der jeweiligen Montageanleitung.
 
Was kostet ein Erdkeller-Bausatz? Ein Erdkeller für den Selbstbau kostet derzeit (Stand 6/2022) zwischen 4.000 und 7.000 Euro, Zusatzaustattungen sind in der Regel nicht mit inbegriffen.

Mini-Erdkeller selbst bauen

Wer den Aufwand scheut, einen Erdkeller selbst zu bauen, kann es für den Anfang mit einem Mini-Erdkeller versuchen. Nehmen Sie dazu einfach einen großen Behälter aus Blech, z.B. einen alten Dampfentsafter. Wichtig ist, dass der Behälter einen Deckel hat. Bohren Sie 2–3 cm unterhalb des oberen Randes mit jeweils rund 10 cm Abstand Belüftungslöcher. Graben Sie den Behälter so ein, dass die Lochreihe gerade über dem Boden liegt. Nun legen Sie auf den Boden des Behälters eine Erhöhung, damit Ihr wertvolles Obst und Gemüse aus dem Gewächshaus nicht mit eventuell entstehendem Kondenswasser in Berührung kommt. Praktisch ist z.B. ein rundes Auskühlgitter für Kuchen. Bei Frost muss Ihr Mini-Erdkeller von oben zusätzlich geschützt werden.

Lager-Tipp: Obst und Gemüse, das in einen (Mini-)Erdkeller eingelagert wird, sollte bereits etwas kühl sein. Entfernen Sie außerdem überflüssiges Grün, z.B. von Möhren, Tomaten oder Obst, dann bleibt die Ernte länger frisch.

Wir von Hoklartherm wünschen Ihnen viel Freude beim Bauen Ihres Erdkellers – und noch mehr Freude beim Einfahren Ihrer Ernte aus dem eigenen Garten und Gewächshaus!

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