Chili-Saatgut können Sie in Gartenzentren, Samenhandlungen und auch in Baumärkten kaufen. Hier werden jedoch meist nur einige wenige bewährte Sorten angeboten. Möchten Sie ausgefallenere Chili-Sorten anbauen, kann sich ein Besuch im Asialaden oder der Einkauf in Online-Shops, die auch Biosamen verkaufen, lohnen.
Tipp: Im Internet gibt es diverse Chili-Fan-Foren: Oft verschenken die Teilnehmer untereinander Saatgut. Eine Anfrage lohnt sich auf jeden Fall.
Haben Sie die Samen für Ihre Wunschsorte(n) zusammen, kann es schon ab Januar an die Aussaat gehen. Da der ideale Zeitpunkt von der Chili-Art und -Sorte abhängt, müssen Sie die Informationen beachten, die Sie zusammen mit den Samen erhalten haben. Spätestens Mitte März sollten Ihre Chili-Samen aber in der Erde sein. Um die Samen optimal für die Aussaat vorzubereiten, lassen Sie sie zunächst zwei Tage in lauwarmem Kamillentee quellen. Alternativ können Sie auch lauwarmes Salzwasser verwenden – hier ist die Einweichzeit kürzer, eine Nacht reicht aus. Wichtig ist, dass der Tee bzw. das Salzwasser die ganze Zeit über warm bleibt, um die Keimruhe zu beenden. Dazu können Sie die Behälter mit den Samen auf eine Pflanzenheizmatte oder einen warmen Heizkörper stellen. Selbst eine Thermoskanne kann zum Einsatz kommen, denn zum Quellen brauchen die Samen kein Licht.
Auch beim weiteren Anbau von Chilis ist Wärme wichtig, denn fast alle Chilis keimen erst ab einer Temperatur von 22 °C. Perfekt sind in der Keimphase 22 °C nachts und 24–27 °C tagsüber. Sehr gut geeignet sind daher schon für die Aussaat beheizte Gewächshäuser wie unsere Modelle Bio-Top oder Bio-Varis. Auch ein Mini-Gewächshaus ist bei entsprechenden Temperaturen für die Anzucht geeignet. Falls Sie Ihre Chilis ohne Gewächshaus ziehen möchten, kultivieren Sie sie bis zum endgültigen Auspflanzen im warmen Zimmer.
Wenn sich nach einigen Wochen zwei bis vier Blattpaare gebildet haben, pikieren Sie die einzelnen Chili-Pflänzchen, indem Sie für die weitere Anzucht jede Pflanze in einen eigenen, sauberen, nicht zu großen Topf setzen. Seien Sie behutsam beim Pikieren, denn die kleinen Chili-Pflanzen sind sehr empfindlich. Am besten nehmen Sie den Wurzelballen zusammen mit dem umgebenden Substrat aus dem Anzucht-Topf.
Ab Mitte Mai können Sie Ihre Chili-Pflanzen, wenn Sie möchten, nach draußen setzen. Ob im Kübel oder im Gemüsebeet: Wichtig ist, dass die Temperatur zuverlässig nicht mehr unter 5 °C sinkt, denn das würde Ihre Chili-Anzucht vernichten. Auch viel Licht und ein guter Windschutz sind wichtig. Gut geeignet ist natürlich ein Gewächshaus für das Auspflanzen der Chilipflanzen.
Tipp: Vor dem endgültigen Umtopfen können Sie Ihre Chili-Pflanzen jeden Tag für ein paar Stunden nach draußen stellen. Das härtet sie ab und regt zu stabilerem Triebwachstum an.
Beim Anbau in Kübeln – auch in Kübeln im Gewächshaus – ist auf eine ausreichende Topfgröße und eine gute Drainage zu achten, denn Chilis mögen keine Staunässe. Mit dem Schichtprinzip „Abflusslöcher – Tonscherben – Blähton – Blumenerde mit etwas Langzeitdünger“ liegen Sie genau richtig. Wenn Sie Ihre Chilis direkt in der Garten- oder Gewächshauserde anbauen möchten, achten Sie ebenfalls auf einen gut durchlässigen Boden. Stützen Sie jede einzelne Chili-Pflanze mit einem Stab. Dieser kann während des gesamten Anbaus als Halt belassen werden.
Ob indoor oder outdoor, ob im Beet oder im Topf, ob Mini-Gewächshaus oder großzügiges Warmhaus: Ab jetzt ist es wichtig, goldrichtig zu gießen. Goldrichtig bedeutet: keine Staunässe, keine Trockenheit, sondern regelmäßige, maßvolle Flüssigkeitsgaben spätestens dann, wenn die Erdoberfläche antrocknet. Ideal ist Regenwasser oder anderes kalkarmes Wasser. Chilis gehören zu den Starkzehrern und benötigen neben viel Wasser ausreichend Nährstoffe. Geeignet sind organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne. Ein besonderer Tipp ist Tomatendünger, dessen N-P-K-Verhältnis ähnlich ist wie das N-P-K-Verbrauchsverhältnis von Chili. Dosieren Sie den Tomatendünger für den Freiland-Anbau mit drei Vierteln der für Tomaten empfohlenen Menge. Für den Chili-Anbau im Topf ist ein Langzeitdünger besonders praktisch.
Spätestens wenn sich die ersten Blüten zeigen, achten Sie im Gewächshaus darauf, viel zu lüften, damit die Pflanzen von hereinfliegenden Insekten bestäubt werden können. Alternativ kommt eine vorsichtige Handbestäubung mit einem Wattestäbchen oder einem weichen Echthaarpinsel infrage (Lüftung trotzdem nicht vergessen!).
Da Chilis Selbstbefruchter sind, benötigen Sie nicht mehrere Pflanzen zum Befruchten. Es genügt, den Blütenstaub von einer Blüte auf die andere Blüte an derselben Chili-Pflanze zu übertragen. Wichtig: Die Temperatur für eine erfolgreiche Befruchtung sollte mindestens 19 °C betragen.
Tipp: Viele Chili-Hobbyzüchter schwören darauf, die erste Blüte, die sich zeigt (sie wächst in der obersten Verzweigung) auszubrechen. Dadurch ließe sich der Ertrag deutlich steigern. Probieren Sie das selbst einmal aus!
Ab jetzt heißt es: Geduld haben! Von der Schotenbildung bis zur Erntereife können bis zu 120 Tage vergehen. Die genaue Erntezeit – zwischen Ende Juli und Oktober – ist je nach Chili-Art und -Sorte unterschiedlich und hängt zum Teil auch vom persönlichen Geschmack ab. Ist es so weit, schneiden Sie die Früchte jeweils vorsichtig mit einer sauberen Schere von der Pflanze.
Tipp: Die beste Chili-Ernte garantieren beheizbare Gewächshäuser (Warmhäuser) wie unsere Modelle Bio-Top und Bio-Varis, in denen Sie Temperatur, Lichtverhältnisse und Lüftung optimal regulieren und Chili-Pflanzen sogar überwintern können. Schauen Sie sich unser Angebot an thermisch isolierten Gewächshäusern doch einmal an! Wir beraten Sie gern.