Hintergrund: Es gibt auf der Welt vermutlich bis zu 30.000 verschiedene Arten von Ameisen, darunter auch Rote Ameisen wie die Rote Feuerameise, die glücklicherweise in Nordeuropa (noch) nicht vorkommt. In Nord- und Mitteleuropa sind es etwa 190 Arten Ameisen. Die Gesamtzahl aller Ameisen auf unserem Planeten wird auf 20 Billiarden geschätzt! Ameisen gibt es, so vermuten Wissenschaftler, schon seit 130 Millionen Jahren. Die kleinen Insekten sind hochinteressante Tiere … nur eben nicht im Hochbeet.
Ameisen haben eine gewisse Vorliebe für Hochbeete, denn Hochbeete bieten ideale Bedingungen: Vor allem das reichhaltige Nahrungsangebot ist für sie attraktiv, z.B. (über-)reife Früchte wie Erdbeeren, die viel Zucker enthalten. Auch zuckerhaltige Substanzen aus organischen Abfällen finden Ameisen im Hochbeet echt lecker! Wessen Hochbeet-Pflanzen Blattläuse aufweisen, der bietet den Ameisen eine weitere Leckerei, denn der Honigtau der Blattläuse ist für die Krabbler der perfekte Snack. Neben dieser vielfältigen Nahrung profitieren die Ameisen im Hochbeet auch von den allgemeinen Lebensbedingungen: Die warme, angenehm feuchte Erde sowie der schützende Hochbeet-Rahmen laden die Insekten geradezu zum Nestbau ein.
Tipp: Ameisen „fressen“ im eigentlichen Sinne keinen Salat oder andere Hochbeet-Pflanzen. Sie können aber trotzdem schädlich für Salat im Hochbeet sein, da sie Blattläuse schützen und pflegen, deren Ausscheidungen sie fressen. Darum kann es sinnvoll sein, bei Ameisen im Hochbeet erst einmal die Pflanzenschädlinge zu bekämpfen, die Ameisen anziehen.
Ameisen im Hochbeet sind nicht schlimm, jedenfalls nicht grundsätzlich. Denn ihre Tunnel tragen zur Bodenbelüftung bei und verbessern die Durchlässigkeit der Erde. Zudem helfen sie bei der Zersetzung von organischem Material, was die Bodenfruchtbarkeit fördern kann. Und sie fressen bestimmte Schädlinge, so dass potenziell schädlicher Insektenbefall reduziert werden kann. Andererseits schützen Ameisen im Hochbeet aber auch andere Schädlinge (wie die oben genannten Blattläuse), was den Befall damit verschlimmern kann. Regelrechte Ameisen-Nester im Hochbeet schädigen oft die Wurzeln der angebauten Pflanzen und beeinträchtigen damit das Pflanzenwachstum.
Tipp: Ob Ameisen im Hochbeet nützlich oder schlecht sind, hängt von ihrer Menge ab. Eine gewisse Anzahl kann durchaus Vorteile haben, während ein übermäßiger Befall meist Probleme mit sich bringt.
Um Ameisen im Hochbeet vorzubeugen, sind verschiedene Maßnahmen zur Prävention sinnvoll:
1. Sauberkeit: Halten Sie Ihr Hochbeet sauber, indem Sie überreife Früchte, abgestorbene Pflanzenreste und andere organische Materialien regelmäßig entfernen, die Ameisen anziehen könnten. Vermeiden Sie das Einbringen von zuckerhaltigen Substanzen oder anderen Nahrungsquellen für Ameisen.
2. Bodenfeuchtigkeit: Achten Sie darauf, dass Ihr Hochbeet nicht zu feucht ist. Ameisen bevorzugen feuchte Umgebungen. Eine angemessene Bewässerung ist natürlich trotzdem wichtig.
3. Pflanzenvielfalt: Ein kluger Pflanzen-Mix kann Schädlinge fernhalten, die Ameisen anlocken könnten. Lavendel, Majoran, Thymian, Wermut und Feldsalat zum Beispiel werden von Ameisen gemieden. Näheres zur Mischkultur finden Sie in unserem Ratgeber „Mischkultur – Wohltat für Garten und Gärtner“.
5. Natürliche Barrieren: Setzen Sie natürliche Barrieren wie Kies, Algenkalk, Zimt, Zitronenschalen oder Pflanzenjauchen (v.a. Rainfarn- und Wermutjauchen) zum Ameisen-Vorbeugen ein. Die Mittel funktionieren mechanisch oder über ihren Duft gegen Ameisen.
6. Nützlinge: Fördern Sie die Ansiedlung von Nützlingen wie Marienkäfern, die Blattläuse fressen und so das Nahrungsangebot für Ameisen knapp halten.
7. Kontrollen: Überprüfen Sie Ihr Hochbeet regelmäßig auf Anzeichen von Ameisen oder Schädlingen, um frühzeitig Hausmittel oder andere Mittel gegen Ameisen einsetzen zu können (siehe Abschnitt „Zu viele Ameisen im Hochbeet – was tun?“).
8. Das richtige Hochbeet: Professionell konstruierte Hochbeete sind nicht so leicht von Ameisen zu erobern wie einfache Modelle. Hochbeete auf Rollen wie die Hoklartherm-Modelle Gerno und Terra geben zusätzliche Sicherheit dadurch, dass man sie auf ihren soliden Lenkrollen leicht verschieben und so z.B. auf Abstand gehen kann, wenn die Ameisen in der Nähe des Hochbeets ein Nest gebaut haben.
Ameisen im Hochbeet müssen nicht gleich ein Desaster sein! Im Gegenteil, als kurzfristige, vereinzelte Besucher können sie sogar das Bodenleben fördern. Falls die Ameisen lästig werden, sind Sie mit ein paar einfachen Hausmitteln bestens gewappnet, um die kleinen Insekten aus dem Hochbeet zu vertreiben bzw. ihren Besuchen vorzubeugen. Denken Sie daran: Ein gesundes Hochbeet ist wie ein erfolgreiches Teamspiel, in dem jeder Spieler seinen Platz hat. Versuchen Sie, eine natürliche Balance zu finden, und genießen Sie die wunderbare Gartenarbeit – ohne störende Tierchen und ohne chemische Mittel!